Larysa Eggers
Kosmetikstudio Kladow
Hautbarriere
Ceramide und Fettsäuren spielen eine zentrale Rolle
In der Korneotherapie spielt die Wiederherstellung und Erhaltung der Hautbarriere eine zentrale Rolle. Ceramide und Fettsäuren sind wesentliche Bestandteile der Hautbarriere. Bei Mangelzuständen von Ceramiden und Fettsäuren kommt es zu Beeinträchtigungen der Hautbarriere und in der Folge zu Problemen in der Haut.
Die Frage ist also: Wie kann man vermeiden, dass es zu Mangelzuständen von Ceramiden und Fettsäuren in der Hautbarriere kommt ? Wie können Mangelzustände wieder beseitigt werden ?
Unter der
Hautbarriere versteht man die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu halten und sich vor Allergene, Irritantien und Mikroben oder Bakterien zu schützen.
Die Hautbarriere wird aus der äußeren Hornschicht der Oberhaut (Epidermis), die aus Hornzellen besteht, dem sognenannten Stratum corneum gebildet. Der Aufbau der Hautbarriere wird meistens mit einer Ziegelsteinmauer verglichen: die Hornzellen (Korneozyten) sind die Ziegel und der dazwischen liegende Mörtel, der alles zusammenhält, sind hauteigene Lipide wie z.B. Ceramide, Fettsäure und Cholesterin.
Diese Lipidschichten in Form von membranähnlichen Strukturen (Lipid-Bilayer) halten die Hornzellen zusammen und dichten schützend die Hautbarriere ab.
Die Lipide haben einen “hydrophilen” Kopf, d.h. sie sind wasseranziehend und ein "hydrophoben" Schwanz, der Wasser abweisend ist, Ein Bilayer ist aus einem hydrophoben Schwanz in der Mitte und hydrophilen Köpfen an den beiden äußeren Enden geformt. Dies ergibt ein hydrophobes Zentrum, welches man als lamellare Form bezeichnet. Diese Fäden schützen davor, dass sich das in der Zelle bewegende Wasser verloren geht (transepidermal water loss = TEWL). Auch jede Keratinozyte Hautzelle ist mit solch einer Membran aus einem Lipid Bilayer geschützt.
Die Lipid-Bilayer selber sind aus drei spezifischen Typen von Fetten aufgebaut, die sich in einem molaren Verhältnis von 1:0,9:0,4 befinden und zusammpassen wie ein Puzzle.
Diese Lipide sind Ceramide, Cholesterin und langkettige Fettsäuren. Alle drei werden benötigt um eine intakte Hautbarrierefunktion zu bewirken.
Die Lipide des Stratum corneum stammen aus den Keratinosomen (Odland-Bodies, Lamellarkörperchen) der Keratinozyten. Sie werden die in den oberen Schichten des lebenden Teils der Epidermis (Stratum spinosum und Stratum granulosum) gebildet und am Übergang zwischen Stratum granulosum und Stratum corneum in den Interzellularraum abgegeben. Die Ceramide wiederum werden aus Sphingolipiden (Glycosylceramide) in einem enzymatischen Prozess gebildet. Für einen gesunden Lipidstoffwechsel der Haut sind eine ausreichende Hydration und ein saurer pH-Wert für die Enzymaktivität von entscheidender Bedeutung.
Keratinosomen sind spezialisierte Organellen innerhalb von Keratinozyten. Es sind kleine, ovale Vesikel, die von den endoplasmatischen Retikulum in die Keratinozyten transportiert werden und dann innerhalb der Zelle wandern, um die Lipide zu sammeln und zu modifizieren - bis die Kernatinozyte im Laufe ihrer Wanderung in die obere Epidermis die Keratinosomen freigibt. So entsteht - vereinfacht - die extrazelläre Lipidmatrix.
In der Lipidmatrix der Hautbarriere (Mörtel) sind die Korneozyten (Mauersteine) eingebettet.
Die
Korneozyten haben
einen geringen Wassergehalt (ca. 15–20 %), zeichnen sich aber durch ein
großes Wasseraufnahmevermögen
aufgrund des Gehaltes an natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMF) aus. Die Hornschicht besteht aus ca. 15 bis 20 Schichten Korneozyten, die in ein Lipidgemisch eingebettet sind.
Zu der
Hautbarriere wird neben dem Stratum corneum auch das Hautmikrobiom und der Säureschutzmantel hinzugezählt.
Ceramide bilden einen Teil der Lipid-Bilayer in den oberen Hautschichten (Stratum corneum -SC). Vereinfacht ausgedrückt entwickeln sich diese Lipidschichten (Lamellenschichten), wenn sich die Keratinozyten zur Hautoberfläche bewegen und zu Korneozyten werden. In diesem Prozess werden die Lipide in den Keratinozyten gebildet und später freigegeben.
Die Epidermis ist sehr dynamisch. Alle vier Wochen wird sie bei jüngeren Menschen komplett erneuert, bei über Sechzigjährigen ist dieser Zeitraum schon doppelt so lang.
Die Erneuerung des SC beginnt wie für die ganze Epidermis an der Grenze zwischen Epidermis und Dermis, dem Stratum basale. Diese Schicht besteht aus sich vermehrenden Basalzellen, die über Desmosomen miteinander verbunden sind. Die neuen Zellen (Keratinozyten), die sich selbst noch vier bis fünf Mal teilen können, lösen sich von der Basalmembran und wandern in das Stratum spinosum.
Von dort gelangen die Keratinozyten in das Stratum granulosum und beginnen in ihrem Zytosol Lamellenkörper (Odland-Körper) mit einer Vielzahl von Lipiden und Enzymen zu produzieren. Im Übergang zwischen Stratum granulosum und Stratum corneum werden diese Lamellenkörper ausgeschieden. Daraus bilden sich die interzelluläre Lipidmatrix u.a. mit den Ceramiden und eine hydrophobe Lipidhülle für die hydrophilen Korneozyten, die so in die lipophile Lipidmatrix des SC eingebettet sind. Während der Migration an die SC-Region werden die Keratinozyten zu toten Korneozyten, wobei sie DNA, RNA und fast alle Organellen verlieren.
Die natürlichen Ceramide gehören zu einer artenreichen Familie von Stoffen mit einer Vielzahl biologischer Funktionen. Sie werden in verschiedene Klassen unterteilt, die mit römischen Ziffern gekennzeichnet sind und deren Vertreter wiederum im Detail variieren können. Neben dem Ceramid III ist vor allem das Ceramid I ein wichtiger Bestandteil der Lipid-Bilayer des Stratum corneum. Es gibt derzeit 9 verschiedene Ceramid-Subtypen und sie sind der Teil, der eine außergewöhnlich schützende Funktion im Stratum corneum wahrnimmt:
Während des Alterungsprozesses beginnend ab 20 Jahren nimmt der Ceramidspiegel in der Haut mit zunehmendem Alter langsam ab, so dass das Auffüllen von Hautceramiden eine gute Möglichkeit ist, eine Schwächung der Hautbarriere und einer vorzeitige Hautalterung vorzubeugen bzw. zu mildern.
Insgesamt gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Funktion der Hautbarriere beeinträchtigen können wie z.B. Genetik, Umwelt, Lebensweise und Ernährung. Z.B. sind Hautbedingungen mit einer genetischen Komponente wie Ekzemen von einer unausgeglichenen Hautbarriere verursacht. Auf der anderen Seite ist eine Pflege der Haut mit verkehrten Hautpflegeprodukten ein Beispiel für eine falsche Lebensweise, die die Hautbarriere beschädigen kann.
Hautpflegepräparate, die Emulgatoren enthalten, verändern die Bilayer und fördern das Auswaschen hauteigener Schutzstoffe bei der Hautreinigung, da die Emulgatoren in der Regel nach dem Einziehen in die Haut erhalten bleiben und unverändert wirksam sind.
Es ist daher wenig sinnvoll, pflanzliche oder synthetische Ceramide in emulgatorhaltige Cremes und Lotionen einzubauen. Wenn überhaupt, dann sollten sie in emulgatorfreie Cremes integriert werden.
In den DMS-Cremes sind immer Ceramide III (NP) enthalten. Die hauteigene Synthese von Ceramide I und weiteren Ceramiden werden durch Linolsäure in der Sheabutter gefördert und kann durch Beimischen weiterer linolsäurehalter Öle u/o der Liposomen / Nanodispersionen intensiviert werden.
Eine Besonderheit ist das
hydrierte Phosphatidycholin,
welches die Grundlage der DMS-Cremes darstellt.
Vermutlich wird hydriertes Phosphatidylcholin bei Barriereschäden anstatt der fehlenden Ceramide eingebaut und repariert und verstärkt somit die Barriere.
Neben den Ceramiden NP und dem Ceramid I sind gesättigte Fettsäuren, ungebundene Palmitin- und verwandte Stearinsäure sowie Cholesterole Teil der Lipid-Bilayer und tragen zur Stabilität der Hautbarriere bei.
Palmitinsäure und die Stearinsäure sind in
hydriertem
Phosphaltidycholin (PC-H)
enthalten sowie in
Kokos-Öl und in der Sheanuss.
Pflanzliche Phytosterine sind den menschlichen / tierischen Cholesterolen chemisch sehr ähnlich und sind ebenfalls in der Sheanuss enthalten. Die Sheanuss (Butyrospermum Parkii Butter) weist darüber hinaus hohe Gehalte an kosmetisch wertvollen Inhaltsstoffen auf, darunter Wachsester, Tocopherole, antioxidativ wirkende Catechine und Gallussäure.
Neben Palmitin- und Linolsäure ist das Fettsäurespektrum der Sheabutter primär durch Stearin- und Ölsäure und ihrem Verhältnis zu einander geprägt, welche zusammen ca. 85–90 % aller Fettsäuren bilden.
Durch das breite Spektrum an Inhaltsstoffen reguliert Sheabutter den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und wirkt rückfettend, beruhigend und glättend. Ihr Gehalt an Unverseifbarem stärkt die Lipidbarriere der Hornschicht und prädestiniert Sheabutter gerade auch für die Behandlung trockener, neurodermitischer und barrieregestörter Haut. Sie gilt als ausgesprochen verträglich, entspannt gereizte und beanspruchte Haut und kann auch pur oder in Kombination mit anderen Ölen als Balsam verwendet werden.
Die DMS-Basiscremes enthalten gesättigte Fettsäuren wie Stearin- und Palmitinsäure aus der Kokosnuss und Ölsäuren und Phytosterine aus der Sheanuss sowie weitere natürliche Feuchtigkeitsbinder wie Glycerin. Weitere hautähnliche, barriereunterstützende Wirkstoffe sind das hydrierte Phosphatidylcholin und natürliche Ceramide.
Mit den Basiscremes allein werden bereits ca. 90% der Fälle in der Hautpflege abgedeckt. Zur individuell angepassten Pflege werden die Basiscremes mit geeigneten Wirkstoffkonzentraten gemischt oder die Haut mit Wirkstoffkonzentraten vorbehandelt. Bei modernen emulgatorfreien DMS-Präparaten gibt es keinen Unterschied zwischen Tages- und Nachtcreme; es ist eine einzige, auf die individuelle Haut abgestimmte Creme morgens und abends völlig ausreichend. Allerdings sollten Pflegecremes mit Vitaminen, vor allem, wenn sie Kombinationen der Vitamine A, C, E oder möglicherweise Coenzym Q10 enthalten, besser abends aufgetragen werden, um Aktivitätsverluste der Vitamine zu vermeiden. Diese Cremes haben sich vor allem für die reife und ältere Haut bewährt.
Phosphatidylcholin entwickelt in dem komplexen Vorgang der Hydrierung feste lamellare Strukturen, in die Ceramide, Fettsäuren und Phytosterine so integriert werden können, wie sie physikalisch und chemisch in der Zusammensetzung in dem Stratum corneum selber vorhanden ist. Die
Derma-Membran-Struktur (DMS-) Creme
integriert sich aufgrund dieser Hautähnlichkeit sehr gut
und ohne unnötige Hilfsstoffe in das Stratum corneum und stellt damit einerseits eine effiziente Stärkung und Pflege der Hautbarriere dar und ist andererseits eine gute Basis, um Wirkstoffe für tieferliegende Hautschichten einzubringen.
Die
dermaviduals
DMS-Cremes
berücksichtigen in der Basis
bereits verschiedene Hauttypen z.B. durch unterschiedliche Mengen und Typen von Fettsäuren und Glycerin.
Essenzielle Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst produzieren kann und deshalb über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Zu den essenziellen Fettsäuren gehören z.B. die Omega-3-Fettsäuren und die Omega-6-Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) kommen vor allem in fettreichen Fischen wie Lachs, Hering und Makrele, aber auch in Kiwi-Kernöl, Leinöl, Walnussöl, Algenöl oder Chiasamen vor.
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure sind in vielen pflanzlichen Ölen wie Traubenkernöl, Nachtkerzenöl, Distelöl, Sonnenblumenöl und Maiskeimöl enthalten. Aus der Linolsäure werden im Körper weitere Fettsäuren wie z.B. gamma-Linolensäure und Arachidonsäure synthetisiert.
Essenzielle Fettsäuren sind notwendig für die Gesundheit, da sie unter anderem beim Zellaufbau beteiltigt sind und für schützende Zellmembranen sorgen, entzündungshemmende Prozesse unterstützen und zur Produktion von Hormonen beitragen.
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren konkurrieren bei der Ceramidsynthese miteinander, da sie als Vorläufer für die Synthese von Ceramiden verwendet werden. Sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren werden von Enzymen in der Zellmembran zu Ceramiden umgewandelt.
Es wurde gezeigt, dass ein hoher Konsum von Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren zu einer erhöhten Produktion von Ceramiden führen kann, die mit Entzündungen und Hauterkrankungen in Verbindung gebracht werden. Daher wird empfohlen, das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung im Gleichgewicht zu halten, um eine optimale Gesundheit und Hautfunktion zu gewährleisten. Es wird empfohlen, eine Ernährung mit einem ausgewogenen Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von 4:1 oder niedriger anzustreben.
Ein Ungleichgewicht im Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 kann auch das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen erhöhen.
Heute ist nicht nur der Anteil von Fetten in der Nahrung gegenüber früheren Zeiten stark angestiegen, sondern auch das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren gegenüber den Omega-3-Fettsäuren. Anzustreben ist daher neben einer Reduzierung der Fettmenge ein ausgeglichenes Verhältnis der einzelnen essenziellen Fettsäuren. Ausgewähltes Obst, Gemüse und Öle mit entsprechenden Mengen an Linolsäure, Gamma- und Alpha-Linolensäure und ein vergleichsweise erhöhter Fischkonsum können sehr viel dazu beitragen, Haut und Körper präventiv gesund zu erhalten.
Die Haut spiegelt das innere Gleichgewicht des Körpers wider.
Wenn die Fettsäurebilanz dagegen in der Balance nicht stimmt, können Herzinfarkt, Asthma, hoher Blutdruck, Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien, Entzündungen, Rheuma, Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen, Störungen der Blutfunktionen sowie Hautkrankheiten verstärkt auftreten oder ausgelöst werden.
Ganz anders ist die Situation, wenn man essenzielle Fettsäuren nicht über die Nahrung, sondern über die Haut aufnimmt. Sie werden - wenn es sich um topisch applizierte Öle handelt - durch epidermale esterspaltende Lipasen oder durch Hydrolyse (Reaktion mit Wasser), die durch Feuchte und Wärme verstärkt wird, freigesetzt. Im Unterschied zu anderen Körperzellen, vor allem den universell arbeitenden Leberzellen, entstehen hier nachfolgend nur wenige Hauptmetabolite. Linolsäure, Alpha- und Gamma-Linolensäure werden ohne Änderung der Fettsäurekette verwertet oder durch die epidermale 15-Lipoxygenase (15-LOX) zu ungesättigten Hydroxyfettsäuren mit entzündungshemmenden Eigenschaften aufoxidiert.
Essenzielle Fettsäuren und entsprechende Pflanzenöle lassen sich daher sehr gut zur Hautpflege bei entzündlichen Hautstörungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte nutzen.
Essenzielle Fettsäuren sind auch an der Bildung von Ceramiden in der Epidermis beteiligt, da sie als Vorläufer für die Synthese von Ceramiden in den Hautzellen dienen. Insbesondere die Omega-6-Fettsäure Linolsäure spielt bei der Synthetisierung von Ceramid I eine Rolle. Und das Ceramid I enthält einen hohen Anteil der Linolsäure.
Es ist nicht klar, welche spezifischen Ceramide durch die Synthese von Omega-3-Fettsäuren entstehen. Es gibt verschiedene Arten von Ceramiden, die sich in Bezug auf ihre Fettsäurezusammensetzung und ihre Struktur unterscheiden können. Die Fettsäurezusammensetzung von Ceramiden wird durch die Art der Fettsäure bestimmt, die mit dem Sphingosinmolekül verknüpft ist.
Ein
Mangel an essenziellen Fettsäuren kann zu einem Mangel an Ceramiden und somit zu einer gestörten Hautbarriere
führen. Daher ist es wichtig, eine ausreichende Zufuhr von essenziellen Fettsäuren über die Ernährung sicherzustellen oder gezielt Hautpflegeprodukte zu verwenden, die essenzielle Fettsäuren enthalten und so zur Bildung von Ceramiden beitragen können.
Der Mangel an Linolsäure hat vielfältige Wirkungen auf den Organismus. In der Haut entstehen Barrierestörungen: der transepidermale Wasserverlust (TEWL) steigt, die Haut wird trocken, schuppig und erhält eine ungesunde Farbe. Nägel neigen zur Brüchigkeit, Haare können vermehrt ausfallen und es zeigen sich Verhornungsstörungen, z. B. an den Ausgängen der Talgdrüsen. Umgekehrt hilft Linolsäure bei Dermatosen, Sonnenbrand und Brandwunden, indem sie spürbar die Regeneration der Hautbarriere beschleunigt. Leichte Formen der Akne vulgaris können mit Linolsäure-Präparaten effizient behandelt werden.
Bei Neurodermitis ist in der Regel der Anteil von Ceramid I in der Haut unterrepräsentiert.
Bei Neurodermitis fällt hinsichtlich der essenziellen Fettsäuren, zu der auch die Omega-6 Linolsäure gehört, darüber hinaus ein häufiger Enzymdefekt auf: der Körper ist nicht in der Lage, Linolsäure in Gamma-Linolensäure umzuwandeln. Daraus ergeben sich Ansätze zur unterstützenden Prävention mit entsprechend zusammengesetzten Pflegepräparaten (wie z.B. Nutzung des in Nanopartikel verpackten Nachtkerzenöls, das einen hohen Anteil an Gamma-Linolensäure enthält). In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass topisch applizierte essenzielle Fettsäuren völlig anders "verarbeitet" werden als oral aufgenommene. Letztere werden über die Leber zu Arachidonsäure und ihren Folgeprodukten metabolisiert.
Vermutlich ist auch die
hohe Wirksamkeit der Linolsäure bei Akne auf die antiinflammatorische 13-HODE, die Bildung von linolsäurehaltigem Ceramid I (Beseitigung der Verhornungsstörung) sowie die Verflüssigung des Sebums zurückzuführen.
Der höchste Anteil von Omega 6-Linolsäure ist in Diestelöl enthalten. Ein guter Lieferant an Linolsäure ist aber auch das Traubenkernöl, bei dem neben dem sehr hohen Anteil an Linolsäure weitere ölsäurehaltige Fettsäuren und Vitame E enthalten ist und damit effektiv barriereunterstützend wirkt. Traubenkernöl kann ebenfalls gut mit dem liposomal verkapselten Traubenkernkonzentrat mit einem hohem Anteil an Bioflavonoiden kombiniert werden. Der Gehalt an Proanthocyanidin (OPC) beträgt über 95% in der Trockensubstanz. Der Extrakt wird aus den Samen gewonnen und liposomal verkapselt und hat stark antioxidative Eigenschaften und trägt daher zum Schutz der Haut gegen Sauerstoff-Radikale bei.
Die Bereitstellung von Linolsäure und der gamma-Linolensäure in Form von Nachtkerzenöl in Nanopartikeln ist besonders effizient. Gamma-Linolensäure ist im Nachtkerzenöl reichhaltig enthalten. Gleichzeitig ist Linolsäure Teil des Liposomengrundstoffs des ungesättigten Phosphatidycholin (PC) in den Nanopartikeln. PC gehört zur membranbildenden Familie und integriert sich natürlich in die Zelle und kann dort in der Membran
Depots für alle möglichen essenziellen Fettsäuren bilden, z.B. auch für eine in Nanopartikel verkapselte gamma-Linolensäure (z.B. aus Nachtkerzenöl).
Aus der Omega-3 Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) bilden sich im Körper 5-fach ungesättigte Eicosapentaensäure (EPA) und 6-fach ungesättigte Docosahexaensäure (DHA). Diese Bildung der 5- und 6-fach ungesättigten Fettsäuren kann bei einem zu hohen Anteil von Omega-6 Fettsäuren blockiert werden. Ein in der Folge bestehender Mangel von DHA und EPA kann verschiedene körperliche Beeinträchtigungen und Krankheiten nach sich ziehen. In der Haut kann ein Mangel von EPA die Hautgesundheit beeinträchtigen, da EPA dazu beiträgt, Entzündungen in der Haut zu reduzieren und die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern.
Bei einem Mangel von Alpha-Linolensäure (ALA) können keine DHA und EPA gebildet werden. Aber auch der Mangel an ALA alleine hat Folgen in Form von trockener, schuppiger Haut, da die Fettsäure dazu beiträgt, die Hautbarriere zu erhalten und die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. Eine trockene Haut kann wiederum zu Juckreiz, Entzündungen und einem erhöhten Risiko für Hautinfektionen führen.
Darüber hinaus kann ein Mangel an ALA auch das Auftreten von Akne und anderen Hauterkrankungen wie Ekzemen und Psoriasis verschlimmern, da Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei der Regulierung von Entzündungen in der Haut helfen können.
Gute Quellen für ALA sind unter anderem Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse und grünes Blattgemüse. In pflanzlichen Ölen sind die höchsten Anteile in
Kiwi-Kernöl, Leinöl oder auch im Hagebuttenkernöl
enthalten. Kiwi-Kernöl und Leinöl werden beide in den
dermaviduals-Produkten als Nanopartikel
bereitgestellt und so wird eine besonders hohe Verfügbarkeit für die Haut gewährleistet.
Omega-3-Fettsäuren haben viele Vorteile für die Haut und sind wichtig für ihre Gesundheit und Funktion.
Sie können dazu beitragen, die Barrierefunktion der Haut zu stärken und die Feuchtigkeitsretention zu verbessern, was dazu beiträgt, trockene und schuppige Haut zu reduzieren.
Darüber hinaus können Omega-3-Fettsäuren indirekt (Reduzierung von Entzündungen) und direkt (über EPA) dazu beitragen, die Kollagensynthese in der Haut zu erhöhen, was dazu beitragen kann, Falten und feine Linien zu reduzieren und die Hautstruktur zu verbessern. Omega-3-Fettsäuren haben auch antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, die Haut vor Schäden durch freie Radikale und Sonneneinstrahlung zu schützen.
Omega 3-Säuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und
sind auch in der Zellmembran dafür verantwortlich, dass Vitamine gut in die Zellen penetrieren
können.
Eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren kann dazu beitragen, die Haut glatter, weicher und strahlender zu machen.
Auch im Hinblick auf die Verlangsamung von Hautalterung hat es interessante Tests gegeben, die nachweisen, dass die bei der Zellteilung stattfindende Verkürzung der Telomere (in den Chromosomen) durch eine gute Versorgung mit Omega3-Säuren um 25 % geringer ausfällt, d.h. dass am Ende Zellteilungen länger stattfinden können.
In Verbindung mit dem Einsatz von dermaviduals Alginat-Masken kann die Aufnahme der Wirkstoffkonzentrate nochmal intensiviert und Feuchtigkeit erhöht werden.
Ceramide und gesättigte wie ungesättigte, essenzielle Fettsäuren sind notwendig für die Hautbarriere und den Hautschutz. Ceramide nehmen mit dem Alter zunehmend ab. Essenzielle Fettsäuren sind an der Synthese von Ceramiden beteiligt, können aber vom Körper nicht selber hergestellt werden, sondern müssen von außen über die Nahrung oder die Haut aufgenommen werden.
Die Wahl und Dosierung der pflanzlichen Öle mit ihren Fettsäuren ist entscheidend für den Erfolg in der Hautpflege, sei es um Problemhaut zu pflegen, um Anti-Aging-Wirkungen zu erzielen oder um eine angemessene Prävention.
Die Fettsäuren unterstützen notwendige Funktionen sowohl in der Epidermis (z.B. Linolsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure in der Hautbarriere) als auch in tieferen Hautschichten (z.B. alpha-Linolensäure, gamma-Linolensäure).
Voraussetzung für einen funktionierenden Lipidstoffwechsel in der Epidermis bis in das Stratum corneum ist eine gut hydrierte, durchfeuchtete Haut und ein normaler TEWL (transepidermal water loss), der u.a. wiederum von der Barrierefunktion abhängt und so insgesamt ein Gleichgewicht gewahrt ist.
Gesättigtes, hydriertes Phosphatidycholin (PC-H) sorgt für eine lamellare Struktur in der DMS-Basiscreme. Die DMS-Basiscreme integriert sich deshalb (und wegen der hautähnlichen Zusammensetzung) in die obere Hornschicht ohne Emulgatoren. Das PC-H verhält sich in der Hautbarriere ähnlich wie ein Ceramid. Die in der DMS-Basiscreme enthaltenen Ceramide, Phytosterine (chemisch wie Cholesterole) und Fettsäuren (die Palmitinsäure und Stearinsäure in dem PC-H) sorgen für eine Stabilisierung und effiziente Pflege der Lipid-Bilayer des Stratum corneum auf hautähnlicher Basis.
Die hauteigene Synthese von Ceramid I erfolgt mit Hilfe der unverzichtbaren Omega-6 Linolsäure. Diese kann elegant durch Nutzung von Wirkstoff-Trägersystemen aus Liposomen oder Nanopartikel unterstützt werden. Über das in den Trägersystemen enthaltene native Phosphatidycholin (PC) wird einerseites die im PC enthaltene Linolsäure freigesetzt und andererseits zusätzlich eine Depotbildung für essenzielle Fettsäuren in den Zellmembranen optimiert.
Bei entsprechender Hautsituation und intensiverem Pflegebedarf werden essenzielle Fettsäuren gezielt eingesetzt. So wird z.B. bei atopischer Dermatitis / Neurodermitis Omega-6 Linolsäure bzw. gamma-Linolensäure z.B. in Form von Traubenkernöl oder optimalerweise mit Nachtkerzenöl Nanopartikel appliziert. Bei Neurodermitis ist - neben dem Ceramid I Mangel - u.a. die Synthese der gamma-Linolensäure häufig gestört und diese kann dann also auf diesem Wege von außen über die Haut zugeführt werden.
Omega-3 Säuren werden z.B. bei Verhornungsstörungen wie z.B. bei Schuppenflechte eingesetzt oder bei entzündlicher, geröteter oder irrititierter Haut eingesetzt bzw. in der Prävention. Omega-3 Fettsäuren haben daneben weitere Anti-Aging Wirkungen.
Die positiven Eigenschaften der Ceramide und der (essenziellen) Fettsäuren werden von dem dermaviduals-Pflegesystem gezielt gefördert und effizient nutzbar gemacht, um sowohl das Stratum corneum in der Epidermis im Sinne des Hautschutzes zu pflegen als auch tiefere Hautschichten für die erweiterte Hautpflege erreichen und wertvollen Eigenschaften gerade auch von Omega 3-Fettsäuren platzieren zu können. Eine Hauptrolle spielt dabei das hydrierte, gesättigte und das native, ungesättigte Phosphatidylcholin.
Dies ist state-of-the art Hautschutz und Hautpflege und entspricht den Anforderungen der Korneotherapie.
Alle Rechte vorbehalten | Larysa Eggers
Kosmetikstudio Kladow - Larysa Eggers, Kladower Damm 382, 14089 Berlin Kladow