Larysa Eggers

Kosmetikstudio Kladow





Inflammaging & Anti-Inflammaging



Inflammaging

Inflammaging = Entzündungsaltern



Der engliche Begriff inflamm-aging bzw. inflammaging bezeichnet das Entzündungsaltern.

Der Alterungsprozess und verschiedene mit Entzündungen einhergehende chronische Alterskrankheiten werden unter anderem durch die vermehrte Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen verursacht, die zu stillen, anhaltenden Entzündungen, auch "silent inflamming",  führen.


Anti-Inflammaging beinhaltet präventive und akute Maßnahmen gegen das Inflammaging.

Eine Maßnahme besteht in der Pflege und Aufrechterhaltung einer gesunden Hautbarriere nach korneotherapeutischen Prinzipien.


Anti-inflammaging

Inflammaging

Der Begriff inflammaging wurde von dem italienischen Immunologen Claudio Franceschi von der Universität Bologna als Beschreibung für das allgemein akzeptierte Paradigma geprägt, dass das Altern mit der erhöhten Ausschüttung proinflammatorischer Botenstoffe wie Zytokinen verbunden ist.  Diese verursachen sogenannte stille Entzündungen ("silent inflamming").


Der Zustand einer leichten systemischen und chronischen (= subklinischen) stillen Entzündung unterscheidet sich erheblich von dem einer akuten Entzündung, die durch fünf Entzündungszeichen gekennzeichnet ist.

Inflammaging wurde seitdem als eine Ursache des Alterungsprozesses prominent und Gegenstand weiterer Forschungen.


Darüber hinaus wird das Entzündungsaltern als Ursache für eine Reihe altersassoziierter Erkrankungen mit inflammatorischer Pathogenese, wie beispielsweise Arthritis, Alzheimer, Arteriosklerose, Osteoporose und Diabetes  mellitus und Krebs gesehen.



Es werden u.a. zwei altersbedingte Veränderungen als Auslöser und Treiber für das inflammaging gesehen, die sich einander verstärken können und Gegenstand lfd. aktueller Forschung sind:

  1. Immonseneszenz
  2. Veränderungen im Stratum corneum
Immunoseneszenz

1. Immunoseneszenz

Die Immunoseneszenz, das Altern des Immunsystems, ist eine Begleiterscheinung des Alterns. Das Entzündungsaltern ist demnach durch ein Nachlassen der Antwort der adaptiven Immunabwehr gekennzeichnet. Die Rückbildung des Thymus beginnt mit der Geschlechtsreife. Dieser Prozess ist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr abgeschlossen. Danach ist keine Reifung von T-Lymphozyten mehr möglich, wodurch das Immunsystem auf das Portfolio der bis dahin gebildeten T-Lymphozyten angewiesen ist. 


  • Im höheren Lebensalter verhält es sich dann mit der Zellverteilung im Immunsystem umgekehrt wie im Kleinkindesalter: Es existieren viele Effektorzellen und Gedächtniszellen, während die naiven T-Lymphozyten immer weniger werden.
  • Resultat ist eine umgekehrte Ausschüttung von Zytokinen: Es erfolgt eine deutlich geringere Sekretion von Interleukin-2 sowie Interleukin-4, während die Bildung von Interferon-γ erhöht ist. Infolgedessen ist die Reifung der B-Lymphozyten reduziert und es werden weniger Antikörper synthetisiert.


Diese Faktoren führen dazu, dass es bei vielen älteren Menschen zu einer andauernden Entzündungsreaktion ("silent inflamming") kommt, die allerdings deutlich von einer akuten Entzündung abzugrenzen ist.


s, auch Alterung, Inflammaging und Immunoseneszenz als Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf | Immunität & Altern | Volltext (biomedcentral.com)


Die Erhöhung der Anzahl von Zytokinen und der einhergehenden Entzündungen finden sich bei allen Älteren vor. Der Verlauf des Alterns und der Ausbruch von Krankheiten wiederum ist nicht einheitlich. Das liegt u.a. daran, dass neben dem Auftreten von entzündungsfördernden Zytokinen es mit zunehmendem Alter zu einem gleichzeitigen Anstieg eines entzündungshemmenden Moleküls kommt. Dies zeigt die Anstrengung des Immunsystems an, das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Dieser Aspekt wird jedoch in Studien zu Entzündungen und Alterung oft außer Acht gelassen. Eines der entzündungshemmenden Moleküle, die mit zunehmendem Alter zunehmen, ist IL-10, das die Wirkung von IL-18, TNF-alpha und Interleukin-6 (IL-6) (alles entzündungsfördernde Zytokine) hemmt.


Insgesamt tritt Inflammaging sowohl beim erfolgreichen Altern (Altern ohne Mehrfacherkrankungen) als auch beim erfolglosen Altern (Altern mit Mehrfacherkrankungen) auf. Vielleicht könnte der Unterschied im Timing liegen, da die Erhöhung von entzündungsfördernden Molekülen wie IL-6 im Falle eines erfolgreichen Alterns später im Leben auftritt, während sie beim erfolglosen Altern früher auftreten. Langlebige Menschen, Hundertjährige, mit hohen IL-6-Spiegeln sind in der Lage, chronische Entzündungen durch eine entzündungshemmende Reaktion zu bewältigen, die als "Anti-Inflammaging" bezeichnet wird. Die Mechanismen und Ursachen des Anti-Inflammaging sind Gegenstand der Langlebensforschung.


Antifragility and antiinflammaging: Can they play a role for a healthy longevity? - PubMed (nih.gov)


Auswirkungen von Immunoseneszenz auf die Haut

Die chronische Hyperaktivität des angeborenen Immunsystems und der in der Folge erhöhte Ausstoß von Zytokinen wirkt sich auch auf die Zellen der Haut aus.

Die Anzahl gealterter Hautzellen nimmt zu. Die Haut als größtes Organ befindet sich ebenfalls in einem niedrigschwelligen Entzündungsprozess (low-level inflammation, silent inflammation), der auch hier von einem erhöhten oxidativen Stress in den epidermalen Strukturen begleitet wird. Im Einzelnen:

  • In der Haut treten vermehrt Enzyme auf, die Kollagen spalten, sogenannte Metalloproteasen (MMP), die mit entzündlichen Prozessen einhergehen. Es kommt vermehrt zu Falten, da einerseits weniger Kollagen aufgebaut und andererseits vermehrt abgebaut wird.
  • Es kommt zu einer Schwächung der Hautbarriere, da durch die sinkende Feuchtigkeitsbindung in der Dermis und auch in der Epidermis, die Haut trockener wird und anfälliger wird für Eindringlinge wie Keime und Bakterien. Damit wird unser Immunsystem bzw. bestehende Entzündungen wieder zusätzlich belastet
  • Entzündliche Hautsituationen wie Couperose / Rosacea, Dermatitis, Erytheme usw. können zunehmen bzw. verheilen / verlaufen schlechter. 
  • Ein überhoher Anteil von ROS (Reaktive Oxygen Species) mit den damit verbundenen negativen Folgen der Zellgesundheit. 


alterassozierte Veränderungen im SC

2. Altersassozierte Veränderungen im Stratum Corneum

Veränderungen im Stratum Corneum

Eine andere bzw. zusätzliche Erklärung für die Ursache des silent inflamming und des inflammaging besteht darin, die Ursache für die Erhöhung von inflammatorischen Botenstoffen wie Zytokinen aufgrund von Veränderungen in dem Stratum corneum zu suchen.


Das Stratum corneum verändert sich mit zunehmendem Alter, so dass es vermehrt zu einer Störung der Hautbarriere kommt. Diese altersassoziierte Barrierestörung ist bereits bekannt. Sie besteht in:


  • einer Abnahme des Stratum-Corneum-Lipidspiegel, insbesondere auch der Ceramidspiegel
  • einer Abnahme natürlicher Stratum-corneum-Feuchtigkeitsfaktoren (NMF), wodurch die Hautfeuchtigkeit sinkt
  • einer Vergrößerung und Verflachung der Korneozyten
  • Anstieg des HautpH-Wertes, wodurch die Enzymaktivität (besonders die Proteaseaktivität) sinkt, und so der Stratum-corneum Zusammenhalt vermindert wird. Andererseits bewirkt die pH-Wert-Erhöhung eine Aktivitätssteigerung der Desquamationsenzyme entzündlicher Proteasen.

Man vermutet, dass einige altersassoziierte Krankheiten mit inflammatorischer Pathogenese mit dieser Veränderung der Hautbarriere in Verbindung gebracht werden können. Ursache dafür ist die vermehrte Entstehung von freien Radikalen. Bekannt ist seit Langem, dass durch ein Zuviel an freien Radikalen Krankheiten getriggert oder verstärkt werden können. Dieses Zuviel an freien Radikalen bezeichnet man als oxidativen Stress. Ein zu lange anhaltender oxidativer Stress führt zu seneszenten Fibroblasten, die vermehrt Entzündungsbotenstoffe in die Blutbahn abgeben, was wiederum zu chronischen Entzündungen im Körper führt, die man nicht spürt, weshalb sie als „silent inflammation“ bezeichnet werden. Krankheiten, welche mit oxidativem Stress und der „silent inflammation“ bzw. inflammaging assoziiert sind, sind u.a. kardiovaskuläre Erkrankungen, Tumore, Alzheimer, Parkinson,Diabetes mellitus und Arthrose.


Inwieweit diese Entzündungsbotenstoffe auch zur Entstehung bzw. zur Befeuerung altersassoziierter Krankheiten beitragen, ist nun Gegenstand aktuellster Forschung. Die bereits vorliegenden Erkenntnisse reichen jedoch aus, um zu belegen, dass der Korrektur des Barrieredefektes im Alter ein sehr hoher Stellenwert zu geordnet werden muss, da so einer steigenden Belastung mit chronischen Entzündungsmarkern im Blut effektiv entgegen gewirkt werden kann.

Beispiele aus der Wissenschaft

Beispiele aus der Forschung den Zusammenhang von Hautbarriere und stillen, chronischen Entzündungen ("silent inflamming") betreffend

Mit einigen Experimenten konnte belegt werden, dass die Schwächung der Hautbarriere zur Unterstützung der inflammatorischen Prozesse beitrug.

Auch die Gegenmaßnahme wurde erforscht, d.h. es konnte nachgewiesen werden, dass eine Stärkung der Barriere zu einer Senkung der Zytokine und der stillen Entzündungen führten und damit zur Prävention bzw. Bekämpfung von durch inflammaging mitverursachten Krankheiten beitrugen.

Überblick Immunfunktionen der Haut

Zusammenhänge Haut Immunsystem

Erkenntnisse aus Experimenten mit Mäusen

Z.B. wurde in Experimenten mit Mäusen mehrere wichtige Beobachtungen in Bezug auf die Hypothese gewonnen, dass die Haut signifikant zur Entzündungsalterung beiträgt.


Erstens induziert eine akute Barrierestörung bei Mäusen die Zytokinexpression in der Haut sowie erhöhte Zytokinspiegel im Kreislauf. Ältere Mäuse mit epidermalem Ungleichgewicht in dem Stratum corneum zeigen einen Anstieg der Haut- und Serumzytokinspiegel.

Zweitens geht die Expression von TNF-α und Amyloid-A-mRNA in der Epidermis – aber nicht in der Leber – mit einem signifikanten Anstieg der Serumzytokinspiegel einher.

Drittens induziert eine experimentelle Barrierestörung ähnliche Erhöhungen der epidermalen und Serumzytokinspiegel sowohl bei normalen als auch bei athymischen Mäusen, was darauf hindeutet, dass T-Zellen eine begrenzte Rolle bei der Erhöhung der kutanen und serumentzündlichen Zytokine spielen, die durch epidermale Dysfunktion verursacht werden. Schließlich führte die Korrektur der epidermalen Barriere zu einer signifikanten Verringerung der Zytokinspiegel sowohl in der Haut als auch im Serum von gealterten Mäusen und älteren Menschen.

Näheres in:

Epidermal Barrier Protects against Age-Associated Systemic Inflammation - PubMed (nih.gov)


Epidermal Dysfunction Leads to an Age-Associated Increase in Levels of Serum Inflammatory Cytokines - PubMed (nih.gov)

Erkenntnisse aus Pilotstudie mit älteren Menschen

Ye und andere -  beeinflusst durch die Konvergenz der Barriereveränderungen, die bei gealterter Haut, Entzündungsaltern und altersbedingten chronischen Krankheiten beobachtet wurden, führten eine Pilotstudie durch, in der untersucht wurde, ob die Verbesserung der Barrierefunktion der Epidermis bei älteren Menschen zu einer Abnahme der Spiegel der in ihrem Blutkreislauf zirkulierenden proinflammatorischen Zytokine führen kann. Diese Autoren fanden heraus, dass die topische Anwendung einer Barrierereparatur-Creme die Funktion der epidermalen Hautbarriere signifikant verbesserte und die Hydratation im Stratum corneum erhöhte. Gleichzeitig kehrten die zirkulierenden IL-1β- und IL-6-Spiegel bei den behandelten älteren Personen zu Werten zurück, die mit denen der jungen Kontrollpersonen vergleichbar waren, während die TNFα-Spiegel bei den behandelten älteren Personen auf Werte sanken, die sich nicht signifikant von denen der jungen Kontrollen unterschieden.


Fazit aus den ausgewählten Studien:


Da

  1. die Homöostase der epidermalen Barriere mit zunehmendem Alter beeinträchtigt ist,
  2. eine Barrieredysfunktion zu erhöhten proinflammatorischen Zytokinspiegeln im Serum führen kann
  3. eine Verbesserung oder Wiederherstellung der Barriere diese Werte sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen senken kann


deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass Behandlungen zur Verbesserung der Hautbarriere bei älteren Menschen bei der Bekämpfung des Inflamm-Agings von Vorteil sein könnten.


Näheres in:

Stratum corneum hydration inversely correlates with certain serum cytokine levels in the elderly, possibly contributing to inflammaging - PubMed (nih.gov)


Could Inflammaging and Its Sequelae Be Prevented or Mitigated? - PubMed (nih.gov)

Nähere und ausführliche Würdigung der aktuellen Erkenntnisse zu dem Zusammenhang von den Veränderungen in der Haut und dem Inflammaging finden sich in der 2023 erschienen Übersichtsarbeit:

The Skin and Inflamm-Aging - PMC (nih.gov)


Wie eine geschwächte Hautbarriere die Seneszenz von Fibroblasten einleitet und diese das Inflammaging verstärken

Eine Veröffentlichung im Februar 2024 zeigt den Zusammenhang zwischen der Hautalterung, seneszenten Fibroblasten und Entzündungsaltern in der Haut und in dem gesamten körperlichen System.

Schematiche Darstellung Fibroblasten - Amplifier

"Mit zunehmendem Alter wird jeder irgendwann mit dem Problem der Hautalterung konfrontiert sein. Die Seneszenz von Fibroblasten wird auf Veränderungen in mehreren Signalwegen zurückgeführt.... Die Alterung der dermalen Fibroblasten kann eine stille Entzündung in der Haut auslösen und verschlimmern, während eine anhaltende Entzündung in der Haut zu einer chronischen systemischen Entzündung führen kann und so zum inflammaging beiträgt.


Somit kann die Seneszenz dermaler Fibroblasten potenziell negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit des Menschen haben. Daher kann die Abschwächung der Hautalterung, einschließlich der Vermeidung frühzeitiger Seneszenz von Fibroblasten, der Gesundheit des gesamten Körpers zugute kommen und helfen altersassoziierte Erkrankungen zu vermeiden. Da mehrere Mechanismen zur Seneszenz von Fibroblasten beitragen können, ist die Entwicklung idealer Ansätze zur Vorbeugung/Behandlung der Hautalterung immer noch eine Herausforderung, obwohl die Anwendung von Antioxidantien einige Vorteile zeigt. Darüber hinaus sind weitere Studien erforderlich, um den Zusammenhang zwischen der Seneszenz von Fibroblasten und des inflammaging festzustellen."

Maßnahmen Anti-Inflammaging

Zusammenfassung

Die Hautalterung und die chronische Entzündungsalterung sind komplizierte, facettenreiche Prozesse, die sowohl von internen als auch von externen Faktoren mit einer Vielzahl von Effektoren wie Genetik, Umwelteinflüssen und immunologischen Akteuren angetrieben werden. 


Die mit dem Alter einhergehenden Veränderungen im Immunsystem und im Stratum corneum sind u.a. Gründe für die erhöhte Anzahl von Zytokinen im Blutserum. Die entstehenden stillen Entzündungen werden nicht bemerkt, sie unterscheiden sich von den bekannten Entzündungen. Diese stillen Entzündungen verursachen sowohl die Alterung als solches, in dem sich dadurch schneller seneszente Zellen bilden als auch die Bildung von Alterskrankheiten.

Seneszente Fibroblasten sind ein Verstärker für das Inflammaging.

Die gealterte Haut kann - auch aufgrund der aktuellen Forschungsergebnisse - als eine mögliche Hauptursache für die Entzündungsalterung verstanden werden.


Bei der Pflege zur Wiederherstellung und Stabilisierung der Funktionen einer gesunden Hautbarriere geht es also nicht nur um die Hautgesundheit und die Verhinderung des vorzeitigen Alterns der Haut alleine.


Sondern es geht dabei auch um einen Beitrag zur Verhinderung des vorzeitigen Alterns des gesamten Organismus und das Verhindern von Alterskrankheiten in Gänze.

Maßnahmen Anti-Inflammaging

Wie kann man nun dem silent inflamming bzw. dem inflammaging vorbeugen ?

Um dem silent inflamming zu begegnen / vorzubeugen ist sowohl das Immunsystem als Ganzes als auch - wie aus den klinischen Forschungen erkennbar - die Pflege des größten Organs - der Haut - zu berücksichtigen: Dabei sind die Maßnahmen einerseits mittelbar und entlastend. Andererseits gibt es Nachweise für eine direkte Auswirkung einer Maßnahme auf die Senkung von Zytokinen bzw, dem silent inflamming. Nachgewiesen sind bisher positive Effekte z.B.

(1) durch erhöhte Bewegung in Verbindung mit entzündungshemmender und proteinreicher Nahrung,

(2) durch die Reduktion der Kalorienzufuhr sowie

(3) durch die Reparatur altersbedingter gestörter Hautbarrierefunktionen.


Im Einzelnen:


  • Training des Immunsystems durch ausreichend Bewegung

Dies beinhaltet auch das Training des Immunsystems über das Lymphsystem durch Bewegung und Lymphmassagen. Der Lymphfluss im Körper wird nicht durch die Herz-Pumpfunktion unterstützt, sondern benötigt Bewegung und Muskeleinsatz oder zusätzliche Aktivierung durch Massagen.

Bewegung und frische Luft unterstützen generell den Stoffwechsel und die Durchblutung und tragen zur notwendigen Kräftigung des Bewegungsapparates bei

s.a. hierzu auch Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke


  • Training des Immunsystem durch kaltes Duschen oder auch Baden in kaltem Wasser, Sauna


  • Schutz vor schädlichen UV-Strahlen


  • ausgewogene Ernährung mit

(1) Nährstoffen, die für die Bildung von Anti-Körpern im Immunsystem erforderlich sind

  1. wie z.B Folat (z.B in grünen Gemüsesorten), Vitamin C- und Zinkquellen (frisches Obst, Haferflocken, Eier,...)
  2. oder Aminosäuren wie Glutamin (enthalten in proteinreichen Lebensmitteln wie z.B. Fleisch, Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Linsen)

(2) entzündungshemmenden Nährstoffen wie Omega-3 Fettsäuren (in fettem Fisch, Walnüssen, pflanzlichen Ölen wie Leinöl. und gleichzeitige Reduzierung von Omega-6 Fettsäuren (verstärkt auftretend in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten), da heute eher ein Ungleichgewicht in der Nahrungsaufnahme von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren besteht.

S. hierzu auch Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke)

(3) Pflege des Darmmikrobioms durch fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Kefir…)

(4) Messung von LPS (Lipopolysaccharide) oder Zutolin im Blut oder Analyse des Darm-Mikrobiom, um eine durchlässige Darmbarriere auszuschließen. Duchlässige Darmbarrieren mit Austritt von LPS ("LPS-Leakage") sind eine bekannte Ursache für die Induzierung stiller Entzündungen.


Ausreichend Bewegung und Nahrung mit entzündungshemmenden und proteinreichen Nährstoffen haben zu einer Reduzierung der zirkulierenden Zytokine im Blut und zu einer Reduzierung des silent-inflamming geführt. Insoweit sind diese Maßnahmen auch als eine direkte Anti-Inflammaging Maßnahme einzuordnen.


  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

stärkt die Epithelbarriere in der Haut und schützt Schleimhäute vor Austrocknung.

Eine umfangreiche Studie aus den USA begleitete rund 12.000 Erwachsene 25 Jahre lang und fand heraus, dass die empfohlene Trinkmenge der beste Schutz vor altersbedingten Erkrankungen darstellt. Internationale Untersuchungen zeigen allerdings, dass nur die Hälfte aller Menschen die empfohlene Menge an Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Fruchtsäften oder Kräutertees (am besten gleich grüner Tee) zu sich nimmt.


  • ggf. kontinuierliches Intervallfasten bzw. Reduzierung der Kalorienaufnahme

Leibniz Institut für Altersforschung: Wie hängen Entzündung, Altern und Diät zusammen ?

Hier konnten erstmalig die Zusammenhänge auf molekularer Ebene dargestellt werden, warum sich das inflammaging durch die Reduzierung der Aufnahme von Kalorien verminderte und sich so die Lebenserwartung verlängern lässt. Vollständiger Artikel 

Dies ist eine direkte Anti-Inflammaging-Maßnahme, mit der dem erhöhte Vorkommen von Zytokinen und dem silent-inflamming begegnet werden kann.

Dabei spielt auch eine Rolle in welchem Alter mit der reduzierten Kalorienzufuhr begonnen wird

A nutritional memory effect counteracts the benefits of dietary restriction in old mice

  • weniger Stress und ausreichend Schlaf


  • gute Mundhygiene

Viele Krankheitserreger gelangen durch den Mund in den Körper – eine gute Mundhygiene ist also wichtig. Dazu gehören die tägliche, richtige Zahn- und Zahnfleischpflege zu Hause sowie die empfohlenen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sowie Prophylaxebehandlungen, um z.B. das Immunsystem angreifende / schwächende Parandontose zu vermeiden


  • nachhaltige Hautpflege

(1) Das Stratum corneum in der Epidermis kann gut mit lamellaren DMS (=derma membran structure)-Basiscremes in ihrer Schutzfunktion unterstützt werden. Die dermatologisch orientierten DMS-Basiscremes versorgen die Hautbarriere mit nötigen Fettsäuren und Feuchtigkeitsbindern ohne das Hautmikrobiom zu beeinträchtigen, da die Cremes konsequent frei von unnötigen Hilfsstoffen sind wie Emulgatoren, Konservierungsmitteln, Parfümen, Paraffinen usw. Das in den DMS Cremes enthaltene hydrierte Phosphatidylcholin verhält sich in der Haut wie Ceramide und unterstützt die Haubarrierefunktion. Das in Liposomen und Nanopartikeln enthaltene reine, native Phosphatidylcholin trägt – neben der Carrierfunktion - zum Zellschutz bei und zur Bildung neuer Ceramide, welches wiederum die Hautbarriere schützt.

(2) Die Seneszenz von dermalen Fibroblasten, die - wie oben dargestellt - eine wesentliche Rolle bei der Auslösung und Verstärkung von entzündlichen Prozessen und dem Inflammaging haben, kann man lt. einer aktuellen klinischen Studie eines Herstellers durch bestimmte Wirkstoffe verzögert werden (s. auch Behandlung Cell Vitality)

(3) Liposomales Traubenkernextrakt mit hohem Anteil von Bioflavonoiden mit sehr hoher antioxidativer Wirkung. kann helfen, ein negatives Ungleichgewicht von zu vielen freien Radikalen gegenüber den antioxidativen Kräften abzubauen. Die hauteigenen antioxidativen Kräfte können auch durch Aminosäuren in dem NMF-Komplex gestärkt werden. Wöchentliche Vitaminmasken integriert in DMS-Cremes können ebenfalls unterstützen.

(4) Die negative Wirkung von überhöhter Expression von MMPs kann z.B. durch Proteasehemmer wie Boswelliasäuren oder Vitamin-A begegnet werden oder aber auch durch Anwendung von sehr hoch frequentem Ultraschall (10 MHz oder 19 MHz).

(6) Eine weitere, gut erforschte und bewährte Maßnahme zur indirekten und direkten Stärkung der Hautbarriere sind Vitamin-A Kuren (s, dort) oder auch die Nutzung von essenziellen Fettsäuren.


Reparatur und Sicherstellung einer intakten Hautbarrierefunktion ist eine direkte Anti-Inflammaging-Maßnahme, mit der dem erhöhten Vorkommen von Zytokinen und dem silent-inflamming vorgebeugt und - sofern von einer geschwächten Barriere verursacht - auch direkt begegnet werden kann.

Auch die Pflege in der Dermis  (z.B. Reaktivierung passiver Fibrozyten zu aktiven Fibroblasten und/oder Verzögerung der Fibroblastenseneszenz oder Senken von MMPs) kann einen Anti-Inflammaging Beitrag liefern.

Insgesamt ist die Hautpflege nach korneotherapeutischen Prinzipien prädestiniert dafür, das Auftreten und Folgen von über die Haut verursachtes silent inflamming zu begegnen und liefert so einen echten Anti-Aging Beitrag, um die Haut und den Körper vor dem inflammaging zu schützen.

Anti-inflammaging mit Korneotherapie
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